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Ornamente an Möbeln eingefügt - Der majestätisch provencalische Kleiderschrank...

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Add Drama to it, sprach der Künstler ;)




Ich wollte nicht einfach ´nen Kleiderschrank. Nö. Ich hatte zwar einen netten aus Holz, so einen antiken Klassiker, aber den würde ich verkaufen, das wusste ich damals schon. 
Es war eben nicht DAS. Und außerdem brauchten wir ja schließlich beide einen Schrank.
Mir schwebte da ein königlicher Doppelschrank vor. Links royale Königinnenroben, rechts des Königs heere Ausrüstung.
Königinnen können nämlich auch seeehr anspruchsvoll sein. Ich mag ja meist das Einfache - ganz einfach, ja. Eigentlich schon.
Aber ich... war infiziert worden. Kann also gar nichts dafür.
Und das kam so:

Der Schrank der Shabby-Chic-Ikone Rachel Ashwell gefiel mir sehr. Auf Anhieb. In seiner ehrlich getischlerten Holz-Machart. Aber es zeigte mir auch auf, dass eine Doppelschranklösung nicht so gut käme - denn das wäre zu wuchtig.
Eigentlich.
Das "Oben" und das "Unten" aber hatte es mir angetan.
Ja, dachte ich mir, das hatte sowas, und das war nicht das Übliche. Doch die Holztüren waren mir eben zu... naja, ich weiß nicht. Zu plump irgendwie..., zu wuchtig für mein spezielles Vorhaben, einen Doppelschrank zu kreieren. Das mit den Schiebentüren würde außerdem zuviel Tiefe des Schrankes beanspruchen, die wir nicht hatten.

Die beiden Bilder sind aus Rachels Buch

Aber oben und unten, yess...



Dann aber kam dieses Bild hier weiter unten!
Und dies ließ den anderen Schrank nur noch in eben den "Oben"- und "Unten"-Elementen zurück...
Seht Euch das nur mal an!! 

Ein Mitglied der Band Bad Company wohnt hier übrigens mit seiner Family, Drummer Simon Kirk, das Bild ist aus einer französischen Zeitschrift. 
Ganz gefährlich, mich die lesen zu lassen - seeeehr gefährlich, wie Ihr gleich sehen werdet!!
Da hatten die doch glatt in ihrer victorianischen (meine absolute Lieblingsepoche, hmmmmm) Villa doch glatt diese alten hohen Türen! Künstlers eben, nich?
Häusschen wurde später übrigens für schlappe 11,5 Milliönchen angeboten... häm... Naja, Long Island eben.

Die Lorraine Kirke, die Lady des Hauses und Mutter vierer Kinder ist Mode- Designerin; sie macht auch schon mal erfolgreich im Interior-Sektor - 
und die hat diese Türen natürlich gelassen!
An Scharnieren zusammengehalten, das ist ganz raffiniert. Der Lack schon so alt, dass er pittoresk abgeblättert ist! 
Na, wenn das kein Kunstwerk der Zeit ist!

Ein fassungsloses "Wow" kam relativ unköniglich von meiner Seite... dann reifte in mir der Entschluss - 
SOWAS und NIX anderes wollte ich auch haben!!! 
Dem König ging es original nicht anders. Das waren unsere Schranktüren. Und sie mussten genau so aufgehen!!!


Hier noch einmal eine der Türen:


Der Entschluss war da. Das würde UNSER Schrank werden - die Kombination aus beidem.
Doch... Wir hatten diese Türen nun einmal nicht! Sowas kriegt Normalmensch nicht, auch wenn er Königs ist!
Klauen konnten wir die auch nicht, das Haus des Stars lag in den Hamptons, hihi
Ja, wie kämen wir an SOWAS???

Und anfertigen lassen? Die Bögen gehen nur mit Fräse und so einer speziellen Schablone...
Tischler sind nun einmal (zu Recht!) teuer. Sie haben zudem sowas wie unsere Hirngespinstchen nun wirklich nicht nötig, wollen lukrative und vor allem große Aufträge.
Wir mussten also einen Tischler finden, der experimentierfreudig und nicht nur Profit machen wollte. Zudem einen, den man überreden konnte, mit uns zusammenzuarbeiten, sprich, uns einen Rohling zu liefern, den wir dann selbst weiterbearbeiten konnten. 
Was soll ich Euch sagen, wir fanden ihn. Sogar auf Anhieb. Einen, der richtig was kann und mit Freude und Stolz bei seiner Arbeit ist.

Der Rohling des Doppelschrankes dann war genauso, wie wir ihn haben wollten - die Bögen aber hatte der Tischler leicht geändert. 
Er hatte da noch eine Schablone, sonst wäre es teurer gekommen...
Nun gut, damit konnte ich leben. 
Konnte ich?
War das victorianisch? 
Nö :((
Nun ja, dachte ich mir, ich könnte den Bögen ja auch auf andere Art Schwung und Drama verleihen;), denn so fand ich sie zu brav - 
und das passt nicht zur wilden Königin, die doch das Dramatische so liebt. 
Überhöhte "victorianische" Bögen mag ich eben lieber.

Ne, natürlich konnte die Méa damit NICHT leben, war ja klar.

Also, hier musste einmal mehr ein rettender Einfall her.



Irgendwie wusste ich ohnehin gleich, was der Schrank brauchte. Mehr Provence ;))
Und modelliert habe ich ja immer schon gerne - mit dem Dremel waren auch schnell die "Bettchen" (passgenaue Vertiefungen) für meine selbst entworfenen Ornamente eingeschnitzt. Das hatte ich schnell bewerkstelligt.
Die Zierden wurden dann nur noch eingefügt.



Die Beschläge zum Aufziehen haben wir übrigens aus dem Baumarkt. Einst gegrimmelt, ist heute aus dem Messing Silber geworden (Gott sei Dank)



Hier meine Entwürfe für die Ornamente. 
Vielleicht mag ja jemand ein wenig selbst versuchen - nur zu.
Ihr könnt es rauskopieren und dann beliebig vergrößern oder verkleinern.




Da die "Schablonen" hinter Klarsichtfolie sind, ging das richtig gut.
Ich formte sozusagen die Ornamente auf eben dieser Folie mit meinen Entwürfen darin, die vor mir auf dem Tisch lag.
Will heißen, Masse (z.B. Modelliermasse) auflegen und plastisch nachformen. So habt Ihr immer die gleiche und vor allem die richtige Größe und den exakten Umriss. Ich hab die Stücke dann immer ein wenig angehoben und gespitzt, ob ich die Form auch im Detail richtig habe, da man das Bild ja Stück für Stück zumodelliert.

So wie hier:



Diese Schablonen habe ich dann auch als Vorlage verwendet, um die Vertiefungen, also die Bettchen für die Ornamente, passgenau ins Holz zu dremeln.


Das Patinieren der Scheiben aber - Ohoooo, das ist ein eigenes Kapitelchen!
Ich wollte das ja wie diese französischen Caféhaus-Türen auf dem Foto, n´est-ce pas??
Ein wenig blickdichter allerdings, damit man die Klamotten nicht so sähe.
Der Effekt war einfach nachgemacht. Ich schnappte mir als "Stempel" eine schnöde, geknüllerte Plastiktüte ohne Aufdruck (! Kann sich schließlich lösen und mit dem Lack vermischen) und tupfte den Lack damit auf.
Klappte im Handumdrehen. Perfekt. 
Ein wenig wie Himmelswolken, findet Ihr nicht?
Man kann, wenn man im Bettchen liegt, vor allem bei Kerzenschein darin alles mögliche erkennen.

Nur von innen, oh, da war diese Prozedur wirklich nicht so schön. Schließlich musste ich ja die Türen hierzu schließen. Ihr versteht?
Méa also IM Schrank mit den Lackdämpfen eingesperrt, oiiii!
Immer wieder raus, Luft holen, beziehungsweise nach Luft schnappen wie ein Fisch auf dem Trockenen, Luft anhalten, wieder rein, Türen zu, tapfer tupfen. Nicht sehr königinnen-artgerecht! 
Am Abend war der Schrank dann fertig, und ich... ebenso.



Aber die Mühen sind heute fast vergessen, wir haben unseren Doppelschrank. 
Viel Platz, ohne dass das Teil zu wuchtig wirkt, und nicht etwa zwei einzelne Schränke. Durch das Glas erhielt das Riesenkerlchen eine grandiose Leichtigkeit.

Und guckt mal - so geht das auf! Jahaaa - ist eben bei Königs alles anders ;))
Die schweren Türen hängen nämlich an einem sogenannten Topfband, einer Führungs- und Trageschiene, die genau das Aufklappen möglich macht, wie ich es auf diesem Bild der Originaltüren gesehen hatte:

Ihr wisst nun ebenso, warum dieser Post länger als üblich brauchte - musste den Schrank erst mal aufräumen, hahaha. Ich sage es ja, wir haben Personalmangel ;)
Und ganz mache ich den jetzt auch gaaar nicht auf, hihi, privat ;))


Wer nun aber doch glatt denkt, bei mir im Schranke unten Pelz gesichtet zu haben - MITNICHTEN! Vegetarisch-königliches Ehrenwort.
Zumindest ist "das da unten" im Schrank kein unbelebtes Pelzchen, hihi, kein Stück eines Pelzmantels, sondern ein kleiner frecher Besucher...


... der, sobald man vergisst, die Türen zu schließen... Na, Ihr seht ja selbst ;))) Schnüff-schnüff...
Hobbit ist nämlich so üüüberhaupt nicht neugierig.


Ja, nun haben wir unseren Schrank, auch wenn der diesmal ein wenig sehr abgekupfert ist.
Aber das darf die Königin auch mal - frau muss schließlich das Rad nicht ständig neu erfinden, nüchwahr???
Oder was meint Ihr?




Und hiermit habe ich es gelüftet, das kleine Geheimnis um unseren Kleiderschrank. 
Ist ja nicht mal eben nur ein Kleiderschrank. 

Die Türen sind natürlich so gewesen, die stammen aus einem alten Café in Frankreich, ist ja wohl klar, oder einem Wintergarten in den Hamptons? Und... und eine Zeit lang war der Doppelschrank in einer Boutique in der Provence gestanden ;), oder war es in einem superedlen Geschäft in Paris...

Jaja... wer´s glaubt...


Alles Liebe von Eurer Méa,

der Geschichtenerzählerin mit der Plastiktüte im Schrank.


Nachtrag: Was ich demnächst noch ausmerze, sind die Innenlösungen des Schrankes vom großen Schweden, die mag ich nicht, und da hat mich die Gina von Da.GinaVintage auf eine geniale Idee gebracht - ich sage nur, Koffer zerschneiden!!
Klickt mal hier, falls Ihr´s nicht ohnehin schon gesehen habt, das lohnt sich!!

Außerdem fand ich noch mehr über Lorraine Kirke, da könnt ihr hier klicken. Und auch hier.  
Und vor allem hier.

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