Was besonders werden will, braucht Zeit
Oh, im Königreich war was los! Da rappelte es vielleicht in der Hutschachtel!
Alleine die ungehaltenen Kommentare des Papa-König füllten die Gemächer.
Vor allem das berühmte und wenig begeisterte "Na gaaaaaaanz toll" und doch noch einiges Unstandesgemäßeres, wenn die alte Stichsäge wieder völlig ungehemmt ihr Sägeblatt von sich warf, wenn der Bohrer mit abgenutzter Bohrspitze ewig brauchte und sich schief hineindrillte...
Der Papa-König aber kämpfte tapfer weiter. War ja schließlich für seine Prinzessin mit der E-Gitarre.
Alles in allem hatte er für die Anfertigungen einen Tag eingeplant - aus dem dreie wurden. Aber es ist eben so, als Papa-König hat man nie so wirklich Urlaub. Und nur ein könighafter Held schlägt solche Schlachten!
Auch wenn er der Königin damit manchmal mächtig auf den Zeiger ging ;)), die sich bei ihren Arbeiten (ich kämpfte mit einem Fransen-Lüster, aber wie!!!) auch nicht gerade in vornehmen Ergüssen ergab. Nun denn, derbe Arbeiten bewirken manchmal eben Vorgänge dieser Art.
Ja, es hieß tapfer bleiben - und nie wieder werden wir "kleine Projektchen" unterschätzen, die man denkt, in jeweils ein, zwei Stunden gemacht zu haben :))
Aber oh, wann anders können Eltern wahrhaftig königlich werden, und sich als Bühnenbildner austoben??
Ein behagliches Kuschelkämmerchen für den Nachwuchs zaubern?
Ja, es hat verdammt Spaß gemacht - von einigen Widrigkeiten abgesehen, die wir nicht zu verantworten hatten.
Aber nun zur "Action":
Die erste Idee war, eine wunderschöne Kiste (ehemals Munitionskiste) auf zwei Chippendale-Beine gestellt zu haben.
Guckt mal, die anderen beiden Beine hatten wir ja damals an dem "antiken" Sekretär verwendet, den wir gebaut hatten.
Hier könnt Ihr klicken, falls Ihr das noch einmal sehen möchtet.
Ja, und eben hiervon hatten wir noch zweie übrig. Die Beine hatten wir einmal vom Flohmarkt, von einem eigentlich scheußlichen Teewagen, so ein Servierteil mit Kacheln oben... Aber die Beine waren schön. Und nun endlich kam auch das zweite Paar eben dieser Beinlein zum Einsatz. Nämlich hier:
Erst wurde also "bebeint":
Und eigentlich sah ja die Patina auf groben ersten Blick sooo schön aus - eigentlich. Aber beim näheren Hinsehen... Nä.
Da streikte nicht nur das Fayelein - sondern auch die Frau, die Gelb nicht leiden kann - zumindest nicht an Kisten ;))
Nein, da gab es nichts, die Ränder wurden gegrimmelt.
Unisono kam es dann jedoch von beiden Kiddis: "Mama, dies Kiste muss aber weiß!"
"WEISS?"
"Jup! Sonst sieht das nicht aus, so zu dem Grundton der Shutters."
"Stimmt."
"Klar, Mama. Musst nur uns fragen. Und so schön leicht grimmeln, nä?", kam es von den Jung-Experten.
Besonders stolz war ich auf ein zufälliges Lack-in-Lack-arbeitet-irgendwie-miteinander-Gebilde.
(typisch Auro - ich krieg hier, glaub ich, mal einen auf den Deckel für Schleichwerbung, hihi. Aber ich bekomme wirklich nix dafür)
(typisch Auro - ich krieg hier, glaub ich, mal einen auf den Deckel für Schleichwerbung, hihi. Aber ich bekomme wirklich nix dafür)
Guckt doch mal, sieht sooo schön aus, jetzt hat´s ein Gesicht.
Als Nächstes kam etwas ganz Besonderes. Da ja nun der Baldachin über dem Bett futsch ist... musste schließlich ein wenig Ersatz her.
Und das machte die Méa natürlich wirklich im Handumdrehen, denn das ist ihr Métier, da ist sie in ihrem Element :))
Hier seht Ihr auch meine berühmten Mumienhände nach der Wandpatinierung - sehenswertes und vollgeschweinertes Pergament, haha.
Ich denke mir das immer, vor allem meine Fingernägel, die sehen immer aus, au weia - zum in die Tasche vergraben.
Aber patinieren mit Handschuhen, oder gar Geschirr abwaschen damit... geht bei der Méa einfach nicht. Und so würde wohl die Tilly aus dieser uralten Spülmittelreklame (kennt Ihr die noch? Das war die mit den Spüüüüülhanden, die der Spülerin sagte, so würde der Mann nie um ihre Hand anhalten, boaaaahhh) vor Schreck einfach hintübergekippt sein.
Ein Händler, der vorbeikam, meinte, das Material hätte was von Kuhfladen :))
Stimmt auffallend...
Ist aber gut duftende Zaubermasse.
Sie verbindet sich nahezu untrennbar mit dem Holz.
Noch trocknen, dann noch schleifen...
(Dies hier ist wohlgemerkt VOR dem Schleifen und neuerlichem Aufbringen der letzten Schicht)
(Dies hier ist wohlgemerkt VOR dem Schleifen und neuerlichem Aufbringen der letzten Schicht)
Meeehr zeig ich noch nicht, denn wir wollen ja schließlich ein NACHHER präsentieren und kein Nachher-chen ;)))
Somit nun war es an der Zeit, die Privatsphäre des Feeleins zu achten - schließlich hatte sie sich Sicht- und Blendschutz bezüglich ihres Kopfteiles erbeten. Kinder wollen nicht so ausgesetzt sein - wir ja auch nicht!
So ist es kein Wunder, dass wir eine Wand hinter den Köpfen wollen, rein instinktiv. Habe selten ein freistehendes Bett gesehen.
So ist es kein Wunder, dass wir eine Wand hinter den Köpfen wollen, rein instinktiv. Habe selten ein freistehendes Bett gesehen.
Sicherheit, Wärme, Schutz vor Zugluft, Blendschutz in der Nacht, das macht Sinn.
An Fayes Fensterlein sind daher auch fest verschließbare Läden.
An Fayes Fensterlein sind daher auch fest verschließbare Läden.
Aber sie wollte es noch kuschel-nischiger haben.
Recht hatte sie.
Recht hatte sie.
Nun, es lagen Shutters nahe. Doch in genau der benötigten Größe??
Fehlanzeige - und warten konnten wir nun ja nicht, die Schule würde bald wieder anfangen, andere Vorbereitungen wären zu treffen...
Fehlanzeige - und warten konnten wir nun ja nicht, die Schule würde bald wieder anfangen, andere Vorbereitungen wären zu treffen...
Doch wir hatten da eine Idee... da wir schon einmal etwas dieser Art gemacht hatten.
Damals, mit einem alten Fenster und Restholz, um einer Cafenische in einem Laden einen Touch Gartenlaube zu verpassen :)).
Guckt mal, iss nich schön???
Ein dreiteiliger Paravent, der in sich selbst steht.
Aufgenommen im Nordlys Eppendorf
Aufgenommen im Nordlys Eppendorf
Ja, und nun würden wir das wieder nutzen, beschlossen wir, hatten wir doch zu einem Winz-Traum-Shutterchen von der Princess Greeneye noch altes schrabbeliges Bauholz aufgetrieben, das auf den mm reichte, als hätte es tatsächlich genau hierauf gewartet! :))
Was für ein Glück!
Verzapft hat der Papa-König es so richtig dolle "original" mit Holzdübeln.
Doch dann...
Die Königin, die moserte: "Ähhh... Ne. So is das nix. Wie sieht das denn aus? So gleich hoch, nääääää. Muss schon ein wenig... na, oben so angefressener und doch nochmal 2 cm kürzer, als ich gesagt habe. Also Kreissäge, unten zwei ab... Ja, sonst isses zu gleich hoch, so laaangweilig, und... Ach, ich male das mal auf!!"
Gefürchtet ist dieses "Ich male das mal auf".
Aber Gott sei Dank ist der König dann auch immer neugierig, was die Königin zwar Unbequemes aber so schön Verrücktes ausheckt.
Aber Gott sei Dank ist der König dann auch immer neugierig, was die Königin zwar Unbequemes aber so schön Verrücktes ausheckt.
Dazu gehört auch das nervige Kantenbrechen. Wir machen das mit Feile - alles, was eckig ist, wird gebrochen... viel Arbeit - aber göttlich "antiker" Effekt. Es lohnt sich.
Blieb das Problem, dass die Prinzessin natürlich die kleinen Shutters in den großen Shutters ja auch AUFMACHEN wollte.
Und die Fitschen waren natürlich auf der FALSCHEN SEITE. Ganz klar.
Also, die uralten verrosteten Fitschen raus.
Alte verrostete Schrauben ohne Schlitz rausdrehen ist aber nicht - also erst mal einen Schlitz rein-dremeln.
Alte verrostete Schrauben ohne Schlitz rausdrehen ist aber nicht - also erst mal einen Schlitz rein-dremeln.
Nach diesem Beispiel der Widrig- und Unwägbarkeiten noch Fragen, wieso wir so lange für unsere kleinen Vorhaben brauchten?
Das Problem der fehlenden Gegenstücke, also der Drehstücke der Angeln, lösten wir nach Méa-Art.
"Nimmst Du grosssses Nagel, schlägst Du in Holz, haust Du mit Hammer um Ecke, war´s schon."
König: "Ahhh ja."
Mit Grimmeln schön auf alt getrimmt :)) Voilà.
Der Rost ist für mich gar kein Problem. Ich gehe mit demselben Grimmelschmodder rüber wie beim Messingbearbeiten. Falls Ihr nochmal klicken mögt, da ist noch einmal die genaue Anleitung.
Rost ist genial, um ihn als herrlich färbende Brösel über fast trockene Farbe zu ziehen. Färbt völlig authentisch ein.
Nicht zuletzt heißt es bei der braunen Abtönfarbe ja auch gerne "Eisenoxid-Braun", nä?
Hihi, ist mir letztens erst aufgegangen.
Nicht zuletzt heißt es bei der braunen Abtönfarbe ja auch gerne "Eisenoxid-Braun", nä?
Hihi, ist mir letztens erst aufgegangen.
Aber sonst hat Rost in einem Kinderzimmer nichts aber auch gar nichts zu suchen.
Und insofern ist er mit meiner Methode unschädlich gemacht, die ätherischen Zitrusöle in der Farbe tun nämlich Wunder.
So darf es nicht bleiben! Bä...
Ordentlich eingrimmeln...
... und mit demselben Schmodder auch bereits Brüche, Ritzen, Narben, Ecken und Kanten des Holzes akzentuieren... Der Pinsel ist ja nun schon einmal eingeschweinert.
Dann kommt...
ordentlich Babypuder drauf!
Und danach sagt Euch gar keiner mehr, das war nicht schon so ;)) HA!
NACHHER
Nun wisst Ihr auch, was das erste Bild oben sollte ;))
Nun wisst Ihr auch, was das erste Bild oben sollte ;))
Big Draaaama!
"Originalpatina", hihi
(Aber in appetitlicher Version)
Faye wollte es auf keinen Fall brauner, was ich gut verstehen kann. Na, also dann eben so!
Monsieur l´Inspecteur hatte nichts zu beanstanden. Außer, dass sich dort hinter dem Shutter keine Maus versteckte...
VORHER-NACHHER
Was für ein Bild - bin ganz hin und futsch...
Hach... Nüja...
aber da fehlt... noch etwas...
RICHTIG!
Das I-Tüpfelchen auf den I-Tüpfelchen!
Billig geschossen auf ebay -
eine Allerweltslampe für nicht einmal ´nen Fuffi.
Allerdings eine sehr solide mit richtig dickem, guten alten Messing.
Und diese Plaaaastiktüllen immer, oiiiiiiiii. Die Pressnähte müssen abgeschliffen werden.
Schon besser...
Neubestückung war angesagt, ich hatte da so eine Idee im Kopf...
Schaue mir ja nicht mal nur einfach so Bilder von alten Leuchtern an.
Neee, die Méa nich...
Also?
Lampenkristalle sind alle abgedrahtet, fertig los!
Na, Ihr kennt das ja mittlerweile:
Lämpchen wurde gegrimmelt und gepudert...
Finish drauf - dann konnte es endlich losgehen.
Behang entwerfe ich immer erst einmal auf einem grooooßen weißen Blatt, bevor dann das fertig Gedrahtete am Gestell selbst getestet wird.
Aus dem Theresialämpchen würde ich schon ein richtig gutes Jugendstil-Kerlchen zaubern, oha, ja, das würde ich!
Da käme mir keine Theresia wieder dran - ohhh nein. Das wäre in Fayes Zimmer zu "uncool" und tüddelig.
Also im Fundus fündig werden - daher heißt der doch schließlich so ;)))
Uuuund das Kerlchen wurde an Kettenglieder gehängt, nicht plan an die Wand. Schön schräg, so lässig, damit´s nur ja nicht zu spießig ´rüberkommt!
So wirkt es wie mal hingerummelt und dann vergessen, so mit Verve...
Ja, so ist es richtig gut!
Noch einmal, weil es sooooooooooo verändert ist:
VORHER-NACHHER
Das original Ebay-Angebot und nach der Méa-Behandlung
![]()
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Und wie es nun im Insgesamt aussieht,
das seht Ihr im letzten Feenzimmerpost.
Wir richten nun fleissig alles wieder ein.
À tout à l´heure,
Eure Méa, die Gestaltwandlerin
Lampenkristalle sind alle abgedrahtet, fertig los!
Na, Ihr kennt das ja mittlerweile:
Lämpchen wurde gegrimmelt und gepudert...
Finish drauf - dann konnte es endlich losgehen.
Behang entwerfe ich immer erst einmal auf einem grooooßen weißen Blatt, bevor dann das fertig Gedrahtete am Gestell selbst getestet wird.
Aus dem Theresialämpchen würde ich schon ein richtig gutes Jugendstil-Kerlchen zaubern, oha, ja, das würde ich!
Da käme mir keine Theresia wieder dran - ohhh nein. Das wäre in Fayes Zimmer zu "uncool" und tüddelig.
Also im Fundus fündig werden - daher heißt der doch schließlich so ;)))
Erste Probe - immer an den Shutters im Wohnzimmer, da kann man so gut aufhängen...
Mitte hochgebogen.
Unten sieht es nun auch länger aus.
Wandlampen optisch in die Länge ziehen, kommt immer eleganter - und sieht teurer aus, hihi.
Die Idee war, es wie ein Jugendstil-Collier zu gestalten.
Die geschmoddert-gepuderten Kerzentüllen wirken nun wie aus Pappmaché
(also wie gaaanz alte).
Voilà!
Uuuund das Kerlchen wurde an Kettenglieder gehängt, nicht plan an die Wand. Schön schräg, so lässig, damit´s nur ja nicht zu spießig ´rüberkommt!
So wirkt es wie mal hingerummelt und dann vergessen, so mit Verve...
Ja, so ist es richtig gut!
Noch einmal, weil es sooooooooooo verändert ist:
VORHER-NACHHER
Das original Ebay-Angebot und nach der Méa-Behandlung
Und wie es nun im Insgesamt aussieht,
das seht Ihr im letzten Feenzimmerpost.
Wir richten nun fleissig alles wieder ein.
À tout à l´heure,
Eure Méa, die Gestaltwandlerin
TROTZ SORGFÄLTIGER INHALTLICHER KONTROLLE ÜBERNEHME ICH KEINE HAFTUNG FÜR
DIE INHALTE EXTERNER LINKS, DIE IN MEINEM BLOG ZUGÄNGIG SIND. FÜR DEN INHALT
DER VERLINKTEN SEITEN SIND AUSSCHLIESSLICH DEREN BETREIBER VERANTWORTLICH.
AUCH MÖCHTE ICH ANMERKEN, DASS ALLE DESIGNS, BILDER, TEXTE UND GRAFIKEN, SOFERN NICHT ANDERS GEKENNZEICHNET, MEIN EIGENTUM SIND UND SOMIT URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT. DIESE DÜRFEN NICHT OHNE MEINE AUSDRÜCKLICHE ERLAUBNIS KOPIERT ODER WEITERVERWENDET WERDEN.