Metall in der Wohnung? Aber ja!
Heute geht es um Zierbleche.
Genauer gesagt um Zinkfriese, die es auch hier bei uns in Hamburg zuhauf an den Vordächern und Wintergärten der Gründerzeit- und Jugendstilfassaden zu bewundern gibt.
Auf dem Foto ein Beispiel, gleich bei uns um die Ecke. Aber auch an zahlreichen Wintergärten kann man diese geprägten Bleche bewundern, die entfernt an die Stoffverzierungen mancher Pagoden Asiens oder orientalischer Baldachine des Orients erinnern.
Hier erinnert dies vielleicht an ein Vorhänglein, eine Schmuckschärpe..., was meint Ihr?
Ich habe sogar mal eines dieser Zinkteile mit Quasten und Troddeln gesehen! Das war in Venedig... seufz...
Manchmal jedoch wird solch ein Fries schließlich herren- beziehungsweise hauslos :(
Dann aber kann man ihm einen neuen Verwendungszweck geben.
Und die meisten von uns haben wohl solch ein Kerlchen bereits zuhause als Zierrat, wie ich weiß.
Wir haben bei uns auch eine solche Verzierung - wir haben sie zu zwei großen Zwecken verwendet.
Ihr habt das auch schon gesehen, auf meinen Bildern. Aber ich denke, vielleicht gar nicht wirklich bewusst.
Daher gibt es nun einen Post, vielleicht bringe ich Euch ja auf "schlimme", gar königliche Gedanken ;)) und stecke Euch mit einer neuen Idee an.
Was man übrigens mit solchen schmiedeeisernen derben Vordachhaltern machen kann, die auch hier auf dem Bild sind, könnt Ihr sehen, wenn ihr hier klickt. Doch um die geht es heute nicht, nein es geht um eben diese Schmuckbleche.
Die Kerlchen haben ja den wundervollen den Vorteil, dass man sie biegen (!), bohren, schneiden und schleifen kann.
Na dann also...
... zu unserer Bettenbank:
Man sagt ja, in Eisenbetten schliefe es sich nicht gut - nun, das kann ich nicht unterstreichen.
Ich hatte ein ausgemustertes Krankenhausbett als Kind, zwar potthässlich, aber ich schlief göttlich darin.
Dann hatte ich als Erwachsene ein Holzbett und schlief ... bescheiden...
Ich glaube, das kommt auf den jeweiligen Energiefluss an, ob man "kompatibel" mit Metall ist ;))
Und vor allem auf die Matratze.
Unser Gusseisen-Bett hier im Königreich aber lieben wir. Stabil ohne Ende und NICHT antik. Es ist allerdings nach altem victorianischen Vorbild gefertigt. Von Victorian Dreams.
Aus England über den Ärmelkanal zu uns geschippert kam es einst, die Leute da waren so nett und fähig, ja, es hatte alles so gut geklappt, dass es bereits verdächtig war.
Wir haben die Riesenausgabe nie bereut.
Schließlich ist das Bett das wichtigste Möbel, denke ich. Wie viel Zeit verbringt man da! Und nicht nur zum Schlafen, n´est-ce pas?
Ne, da wollten wir nicht basteln.
Guckt mal, so sah das mal aus. Vor vielen Jahren. Da waren unsere beiden Kerlchen noch sooo klein :)) Die haben da mal eben Mama und Papa König vertreten.
Ich hatte nie vor, das Bett so zu lassen, aber so dunkel war es eben bereits "vorgegrimmelt" und musste nur noch patiniert werden. So aber war es schlimm, nicht? Wie mit schwarzem Autolack bezogen.
Nun, das NACHHER kennt Ihr ja bereits.
Und nun kommt´s: Ich bestellte die Variante ohne Fußteil, da ich mich sonst zu eingesperrt gefühlt hätte und der König oft schon mal unten mit den Füßen nicht im Bett bleibt - schließlich mag er es nicht begrenzt.
Aber als das Bett dann ankam, staunten wir nicht schlecht, da unten keinerlei Verblendung die zusammengesteckten und geschweißten Übergänge verbarg! Das sah aus!
Einfach der Rahmen mit so einer Leiste, an der etwas angebracht gehört, was da aber eben nicht dran war! Da haben wir geguckt!
Ja, da war guter Rat teuer - beziehungsweise gar nicht teuer.
Denn wir hatten doch noch...
unter anderem... drei Säulchen...
Von einem sächsischen Händler. Einst waren es fünfe, mit Metallkapitell an Holz...
Zweie hatten wir bereits verarbeitet, Ihr erinnert Euch vielleicht an sie. Am Sekretär nämlich, den wir "antikisierten" :) Wenn Ihr das nochmal gucken mögt, könnt Ihr hier klicken.
Und ich hatte da zudem auf dem Flohmarkt ein Zinkteil erbeutet.
So ein Fries, das kann man/frau/Königs ja IMMER brauchen ;)
Auf einen Kamin, über Fensterstöcke, Türstöcke, nach oben oder nach unten zeigend - und eben auch als Abschluss einer...
Bettenbank!
Ach, es ist doch so: Am Abend schmeißt man doch, müde wie man ist, alle Hüllen von sich, hüpft ins Nachthemd, und gut ist.
Da hängt man nicht erst mal eben fein säuberlich die Klamotten auf, ne, die schmeißt man einfach ( Das nennt man Verve, hihi, nein nicht ernst gemeint). Schließlich hat man hierzu aufgrund der modernen Welt und der dringenden Sparmaßnahmen kein Personal für solches, nicht wahr?
Und dazu gibt´s eben die Bettenbank, nicht nur als behütender Abschluss.
Hier noch einmal zur näheren Betrachtung die drei übrig gebliebenen Säulchen und das ergatterte Zinkblech- wir haben die Säulen als Beine verwendet.
Jupiduu, waren wir froh, DIE ergattert zu haben.
Und natürlich dieses Zinkfries!
Eine gotische Lilienform, uiiiii,
die irgend so ein DEPP dunkelgrün (Hollerei die Waldfee) angestrichen hatte. Also nicht wie Grünspan an Kupfer, der ja so ein wenig türkis ist, nein, Jäger-Forst-Klohäuschen-in Bayern-Wald-Grün.
Ich denke, ich werde es demnächst sogar noch ein wenig "nachdunkeln". Mal sehen...
Oben verwendeten wir ein Brett aus dem Baumarkt, ganz schnöde, da ja hier meistens am Abend ohnehin nur abgelegt wird, wie ich bereits erwähnte. Wir haben nur die Kanten gebrochen.
Und da ja im Königreich viel freier Platz sein soll, nutzen wir auch jedwede Möglichkeit des versteckten Stauraumes.
Rechts und links hat diese Bank nämlich ein Innenleben und steht nicht einfach nur so rum! Nein, hier ist jeweils an den Seiten eine laaange Schublade "unsichtbar" verbracht.
Stehend sieht man sie gar nicht, da das Brett oben übersteht. Also ging Frau Königin für Euch mal flugs ordentlich in die Knie.
Aufzuziehen als Stauraum für die königlichen Dessous und Dessinen,
der sous-vêtements (is nich schön? Klingt ja wohl besser als Unterhosen...
Hach, die Franzosen, apropos Franzosen... hihi)
Weiter ziehe ich die Lade nicht auf, zu privéee ;)) Aber sie geht doppelt so weit auf.
Zudem haben wir diese Bank FEST an das Bettende angeschraubt, denn es gibt für Madame Königin nichts Nervigeres, als Bettenbänke oder sonstiges Vorstellgezeugens vor einem Bett, das sich immer verschiebt. Sowas hatte ich mal, und das NERVT!!!
Nein, da kann die Königin nicht drauf. Und außerdem hatten wir ja nur noch drei Beinchen, n´est-ce pas? Somit ist das Bänklein also hinten beinlos und feste dran am Bett. Und das ist GUT SO.
Wir haben mit alledem eine wirklich praktische und üppig genutzte Lösung für uns gefunden, die nun auch das bloß liegende und "unfertig" aussehende Fußende einfasst.
Ich finde, dieser "Bettanbau" macht ordentlich was her und gibt dem Raum so eine gewisse Note.
Verspielt, doch nicht zu Dutzi-Dei-Dei, da das Zink mit seinem Charakter eben das zu Süßliche ein wenig rausnimmt. Daher liebe ich dieses Metall auch sehr.
Das beste daran aber:
Kostenpunkt waren insgesamt nicht einmal 100 Euronen. :))
Geprüft und für gut beschnurrt wurde es letztendlich vom Hoflöwen!
So sieht Hobbit übrigens immer aus, wenn er gleich im Sitzen einschläft... Ein wenig bedröselt...
Ein Stück vom Zinkblech jedoch hatten wir noch übrig - ´nen Rest.
Oho, und das liebt die Méa ja besonders, nüch??
Ja, was mach´n wir denn damit, ja was mach´ ma denn???
Nun, wir brauchten da noch unbedingt einen krönenden Abschluss für den Kaminaufbau.
Und so ein seltsames Stück Lampenzierrat, einst Messing gewesen, hatten wir auch noch über. Uuuund noch so einen kleinen Messingstern, mit dem keiner was anfangen konnte, aber das konnte man ja durchbohren... Na dann...
Ein wenig gebohrt, dann den Lampenzierrat angebracht, eine alte Silberkette war ebenso noch im Krimskrams übrig...,
das Zinkblech flugs an den Enden umgebogen, damit es stabil auf dem Kaminspiegel steckt, und...
voilà!
Ach ja, ich habe das Blech noch ordentlich mit einer großen Kerze angerußt, soll ja so ein wenig archaisch rüberkommen, unsere Feuerstelle.
Und natürlich, wie gehabt und schon unzählige Male hier im Blog beschrieben:
Grimmeln, pudern, drüberpatinieren, und uiiiiiiiiiii, schwupps, ist das schnöde Zinkblech aus Urzeiten.
Ja, das hat sowas "Unbraves", Natürliches. Das bricht den Kitsch so ein wenig runter, finde ich.
Ja, runzelig, mit ordentlich Patina, das mag ich so - wenn´s nicht abblättert! Das verstößt nämlich gegen die Etikette. Aber so ist es schön. So ein wenig wie in der Natur, auch wenn ich das nun selbst herbeigeführt habe.
Und so war ich hier wieder in meinem Element, aus Stücken, ja Bruchteilen etwas zu erschaffen, und mein König half mir dabei mit Rat und Tat und genießt seitdem das Resultat.
So, das war´s um den königlichen Zierrat der anderen Art,
auf zu neuen Werken,
Eure Méa, die auch mit Blech glücklich sein kann :))
Als nächstes geht es um etwas, was man auf den Bildern des Schlafgemaches nie richtig sehen kann - hihi. Da haben einige gemosert, aber das war schließlich ABSICHT ;))
Und jahaaa, meine liebe Viola, nun gibt es ihn baldest, Du hast es fast geschafft... Nur noch ein wenig Geduld...
Bis demnächst also :))
TROTZ SORGFÄLTIGER INHALTLICHER KONTROLLE ÜBERNEHME ICH KEINE HAFTUNG FÜR
DIE INHALTE EXTERNER LINKS, DIE IN MEINEM BLOG ZUGÄNGIG SIND. FÜR DEN INHALT
DER VERLINKTEN SEITEN SIND AUSSCHLIESSLICH DEREN BETREIBER VERANTWORTLICH.
AUCH MÖCHTE ICH ANMERKEN, DASS ALLE DESIGNS, BILDER, TEXTE UND GRAFIKEN, SOFERN NICHT ANDERS GEKENNZEICHNET, MEIN EIGENTUM SIND UND SOMIT URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT. DIESE DÜRFEN NICHT OHNE MEINE AUSDRÜCKLICHE ERLAUBNIS KOPIERT ODER WEITERVERWENDET WERDEN.